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von Sven Siegmund (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons
by Olaf Leillinger, CC-BY-SA-2.5 and GNU FDL
Zitterspinne suchen

Zitterspinnen (Pholcidae)

Der Name ”Zitterspinne” bezieht sich auf die besondere Angewohnheit der Spinne, bei Störungen im Netz, wenn also Gefahr droht, in sehr schnelle Schwingungen zu geraten, wodurch die Tiere dann fast unsichtbar werden. Auf diese Art und Weise haben die Zitterspinnen eine originelle Tarnmethode entwickelt.

Entgegen der landläufigen Meinung sind Spinnen keine Insekten, so auch die Zitterspinnen nicht. Sie gehören zur Klasse der Arachnida (Spinnentiere). Insekten bilden eine eigene Klasse. Ein nicht zu übersehender Unterschied sind die Anzahl der Beinpaare. Insekten besitzen drei, Spinnentiere vier Beinpaare. Beide Klassen gehören jedoch dem Stamm der Arthropoda (Gliederfüßer) an.

Zitterspinnen (Pholcidae) sind sehr kleine bis mittelgroße Echte Webspinnen mit extrem langen und zierlichen Beinen. Weltweit sind 986 Arten in 83 Gattungen dieser Familie bekannt. In Deutschland, Schweiz und Österreich sind bislang nur vier Gattungen mit fünf Arten nachgewiesen worden. Die bei uns heimischen Zitterspinnen sind aus dem östlichen Mittelmeerraum eingewandert. Sie haben hohe Ansprüche an den Lebensraum, insbesondere an das Klima. In Mitteleuropa kommt die Große Zitterspinne fast ausschließlich in Gebäuden, besonders in trockenen, warmen Kellerräumen (Heizungskeller) vor. Selbst in extrem spinnenfeindlichen staubtrockenen Betonbauten kann man die Art finden. Nur im Mittelmeerraum kommt die Art an ihren natürlichen Standorten in Höhlen vor.

Zitterspinnen sind sehr erfolgreiche Lauerjäger, die sich gerne in Wohnungen unter der Decke aufhalten. Die Spinne baut unregelmäßige fadenarme Netze, meist im Winkel zwischen Decke und Wand. In diesen Netzen hängt die Spinne meist mit dem Bauch nach oben. Durch die langen Beine können Zitterspinnen aus einer Entfernung von etwa sechs Zentimetern gefahrlos Spinnseide auf die Beute werfen. So können weit größere Beuteobjekte gefangen werden. Selbst andere Spinnen, wie die Hauswinkelspinne, können dieser Fangtechnik nicht entgehen. Da die Spinnen auch sehr gerne Stechmücken als Nahrung zu sich nehmen sind sie für den Menschen ausgesprochen nützlich. Das Aussaugen der Beute dauert oft sehr lange. Übrig bleibt das vollständige Außenskelett der Beute.

Die an einen Weberknecht erinnernde Große Zitterspinne (Pholcus phalangioides) ist die größte und bei weitem häufigste Zitterspinne bei uns (etwa 10mm groß). Im Unterschied zu Weberknechten (Opiliones) besitzt sie allerdings einen deutlich abgeschnürten Hinterleib. Dieser ist blaßgrau/bräunlich mit unregelmäßigen dunkleren Flecken und feinen, kurzen Härchen besetzt. Die dünnen Beine, die etwa fünfmal so lang sind wie der Körper, sind mit langen, feinen Haaren besetzt.

Große Zitterspinnen können 3 Jahre alt werden und sind somit das ganze Jahr über ausgewachsen anzutreffen. Sie paaren sich im Frühsommer und im Juli/August findet die Eiablage statt. Das Weibchen produziert etwa 20 Eier, die in einen dünnen Kokon eingesponnen und einige Tage lang mit herumgetragen werden. Die Jungen bleiben nach dem Schlüpfen noch kurze Zeit im Kokon, bevor sie die Mutter verlassen und auf sich alleine gestellt sind.

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